Gamsbartolympiade 2022

SiegerehrungBericht von Martin Schacherl
von der Gamsbartolympiade 2022 in Mittenwald


Um den schönsten Gamsbart haben am Sonntag, den 09.10.2022 im oberbayerischen Mittenwald 40 Männer und Frauen gerungen, die mit insgesamt 75 Edel-Exemplaren, im Finale, beim alpenweiten Wettbewerb "Gamsbart-Olympiade" teilgenommen haben. Darunter waren nach Angaben der Organisatoren Jäger, Brauchtumsinteressierte und etwa 20 der alpenweit rund 250 Bartbinderinnen und -binder, die ihre schönsten Gams-, Dachs- und Hirschbärte der Jury zur Beurteilung übergaben.
Bewertet wurde nach einem ausgeklügelten Punktesystem, das unter anderem folgende Kriterien umfasst: allgemeiner Eindruck, Länge, Bund, Haarqualität und Dichte. "Die werden ganz aufwendig gebunden", erläuterte der Mittenwalder Christoph Wörnle, der sowohl bei der Organisation half als auch selbst drei Exemplare ins Rennen schickte.

Schöner Erfolg für unsern einzigen Bartbinder im Bezirk.
Martin Tröstl ist nicht nur Hegeringleiter im HR Lilienfeld sondern auch Bartbinder. Sein Vorbild und Lehrmeister war Albert Lampl aus Türnitz. In all den Jahren hat er sein Handwerk verfeinert, so das seine Arbeit auch über die Bezirksgrenze hinaus bekannt wurde.
Anfang Oktober fand in Mittenwald in Bayern die 30igste Gamsbart Olympiade statt.
Hegeringleiter und Bartbinder Martin Tröstl nahm daran teil und ich durfte ihn begleiten. Es war eine eindrucksvolle Veranstaltung und unser Bartbinder konnte einen schönen Erfolg erzielen.
Zu dem wir herzlich gratulieren und den wir natürlich ausgiebig feierten.

 

Die Geschichte des Gamsbartes!

Der Gamsbart wurde durch Erzherzog Johann von Österreich (1782 – 1859) populär, obwohl der Brauch viel älter ist. Der leidenschaftliche Jäger begeisterte sich vor allem für die anspruchsvolle Hochgebirgsjagd und Gams Jagd und etablierte sie damit am kaiserlich-habsburgischen Hof in Wien und in den Kreisen des europäischen Hochadels.
Seine Verbundenheit äußerte sich auch im Tragen alpenländischer Tracht. Jagd und Tracht wurden so zusammen zur Mode. Zum Tragen der Jägerkluft gehörte traditionell das Gamsradl am Hut.
Aus diesem Brauch entwickelte sich das Anstecken der Trophäe-des Gams, Hirsch oder Dachsbartes.
Die Grundform war das Eindrehen eines herausgeschnittenen Streifens vom Hauptbart auf Höhe des Wedels. Bald verfeinerte sich die Methode und man fasste, das vom noch warmen Bock gerupfte Grannen oder Leithaar auf einer Holzspachtel zu einen flachen Bart- dem Erzherzog Johann Bart zusammen.
Mit der Zeit entwickelte sich der Gamsbart zu seiner heutigen Form weiter. Ursprünglich stammte der Bart nur von einem Bock. Heute werden 35.000 bis 40.000 Haare in einem Bart gefasst-man verwendet also Haare von mehreren Böcken.
Der Bart wird je nach Region auf verschiedene Art getragen. Hängend nach hinten , stehend links oder rechts oder hinten am Hut.

Auch der Bartbinder aus Lilienfeld, Martin Tröstl, war das erste mal dabei, und schickte 5 Bärte in den Bewerb
1x Dachs (Platz 8),
1xHirsch bis 17cm(Platz 8),
2xGams bis 16cm(Platz 10 u. 11)
1xGams 16-17,5cm(Platz 12).
Damit wurde sein Traum bei der Bartbinder-Olympiade teilzunehmen, mehr als erfüllt !
Er war mit dem Ergebnis sehr zufrieden !
Der Plan ist wieder bei der nächsten Bartbinder-Olympiade ( findet in Bad Goisern 2024 statt) teilzunehmen, und sich noch zu steigern.

BJM-Martin Schacherl

Bilder der Veranstaltung und der Bärte gibt es auch in der Bildergalerie